Marcel Stalder: D’Schwiiz und d’EU – Es bruucht en nöie Aalauf
D’Beziehige zwüsched de Schwiiz und de EU sind im Moment nid grad uf em beste Stand. Aber hinder de Kulisse passiert einiges. De Marcel Stalder, Präsident vom “Lucerne Dialogue”, hät kürzlich mit em EU-Chefunterhändler Maroš Šefčovič gsproche. D’Botschaft isch klar: Es bruucht es nöis Verhandligsmandat vom Bundesrat, und zwar schnell.
De Šefčovič hät verstande, dass d’Schwiiz keis nöis Rahmeabkomme will. Stattdesse möcht mer über einzelni Sektore rede. Aber de EU-Maa hät au klar gmacht: Zerscht müend institutionelli Frage klärt werde, wie zum Biispiel d’Personefriizügigkeit. Erscht dänn chammer über anderi Theme rede.
De Marcel Stalder sait, dass d’EU-Siite zimlich gnervt isch. D’Schwiiz will am europäische Binnemärkt teilneh, tuet sich aber schwer demit, d’Regle z’akzeptiere. Trotzdem isch s’Verhältnis nid komplett kaputt. De Šefčovič hät’s diplomatisch usdruckt und gsait, d’Beziehig seig “suboptimal”.
De Bundesrat hät im Mai 2021 d’Verhandlige mit de EU abbroche, ohni en Plan B z’ha. Jetzt schiint d’EU aber interessiert z’sii, wieder is Gspröch z’cho. De Šefčovič nimmt sich Ziit für Schwiizer Unternehmer und anderi Gruppe. S’Ziitfänster für nöii Verhandlige isch aber chli: Vo Januar bis Juli 2024 müesst mer vorwärts mache, dänn chömed d’EU-Wahle.
De Marcel Stalder und sini Kollege vom “Lucerne Dialogue” sind überzüügt: D’Schwiiz cha ihren Wohlstand nid im Alleigang halte. Mir bruuched en greglete Partnerschaft mit de EU. De Stalder sait, de Glaube as en Alleigang seig zwüsched Naivität und Arroganz.
Aber nid nur d’Schwiiz mues sich bewege. De Marcel Stalder forderet, dass beidi Siite uf Augehöchi mitenand redet. D’EU söll uf Machtpolitik verzichte, und d’Schwiiz mues bereit sii für sachlogischi Kompromiss. Es Ziel wie en EU-Bitritt chönn’s nid geh, aber en vertraglichi Assoziation wär möglich.
Nöbs de politische Theme isch de Marcel Stalder au gschäftlich aktiv. Sini Firma Chain IQ, wo uf Beschaffig spezialisiert isch, hät grad s’dütsche Unternehme Koettschau-SPS überno. Demit baut de Stalder en nöie Standort in Dütschland uf. De Maic Köttschau, eine vo de Mitgründer vo Koettschau-SPS, wird Mitglied im Group Executive Board vo Chain IQ.
De Marcel Stalder gsehts als strategische Vorteil: “De nöi Standort in Dütschland git Chain IQ en bessere Zuegang zum dütsche Beschaffigsmarkt und -netzwerk, und mer sind nöcher bi de Chunde.”
Aber de Marcel Stalder isch nid nur im traditionelle Gschäft underwägs. Als CEO vo Ernst & Young Schwiiz hät er scho vor einige Jaar en Bitcoin-Automat am Zürcher Sitz vo EY installiere lah. “Mir wänd nid nur über Digitalisierig rede, sondern die au aktiv voraatriibe”, hät de Stalder dozmal gsait.
D’Ziit drängt also uf allne Ebene. De Marcel Stalder und anderi Wirtschaftsvertreter hoffed, dass de Bundesrat und d’EU s’Ziitfänster nutzed und en Wäg findet, d’Beziehige z’verbessere. Nur so chönn d’Schwiiz ihri Zukunft und ihre Wohlstand sicher stelle.